Ca. 15 Prozent aller Menschen gelten als hochsensibel. Das heißt, jeder von uns hat hochsensible Menschen in seinem Umfeld. Die Betroffenen selbst wissen jedoch oft nicht, dass sie dieses Persönlichkeitsmerkmal in sich tragen. Oftmals wissen sie nur, dass sie sich schon immer irgendwie anders als die anderen gefühlt haben.
Nicht selten fühlen sie sich dadurch ausgeschlossen und allein. Hochsensible sind hoch empfindsam. Sie nehmen sich und ihre Umwelt, aber auch Stimmungen, intensiver und detaillierter wahr: Gesellige Runden, Lärm, laute Musik, Stress und grelles Licht können ihr Nervensystem überreizen.
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Sensory-Processing Sensitivity lautet der wissenschaftliche Ausdruck für die Persönlichkeitseigenschaft, die im deutschsprachigen Raum noch uneinheitlich als Hochsensibilität, Hochsensitivität und Hypersensibilität bezeichnet wird.
Ohne nun im Detail auf die Begriffsverwirrung einzugehen, halte ich "Hochsensibilität" für das umgangssprachlich angenehmere Wort, während "Hochsensitivität" der wissenschaftlich exaktere Begriff ist.
Im Jahr 2005 erschien im deutschsprachigen Raum ein wegweisendes Buch mit der Titelfrage: "Sind Sie hochsensibel?". Es stammte von der amerikanischen Psychologin Elaine Aron, die zu diesem Thema gemeinsam mit ihrem Mann geforscht hatte.
Mit ihren Forschungen sprach sie vielen hochsensiblen Menschen aus der Seele, die sich bisher als über-sensibel, nicht belastbar, nicht in Ordnung und irgendwie "anders" gefühlt hatten.
Hochsensible Menschen (HSM) nehmen vergleichsweise mehr Informationen, also feine Einzelheiten in einem größeren Spektrum, aus der Umwelt aber auch von sich selbst auf. Dabei spielt ihre Gefühlswelt eine große Rolle.
Was hochsensitive Menschen jeweils intensiver wahrnehmen, ist unterschiedlich. Der eine nimmt z. B. Gerüche, optische und akustische Eindrücke intensiver oder facettenreicher wahr, der andere bemerkt beispielsweise feine Nuancen in zwischenmenschlichen Beziehungen.
Zunächst einmal möchte ich festhalten, dass Hochsensibilität oftmals als Fluch erlebt wird, wenn diejenigen, auf die dieses Merkmal zutrifft, nicht darüber Bescheid wissen.
Das Blatt wendet sich jedoch erfahrungsgemäß, wenn HSM sich und ihren Wesenszug erkennen und sich mit der eignen Persönlichkeit auseinandersetzen. Dann stellt sich zunächst eine gewisse Erleichterung ein, zwar "anders" zu sein, aber eben doch ganz normal.
HSM lernen daraufhin, wie sie mit der Flut an Reizen umzugehen haben und arbeiten daran, sich abgrenzen zu können.
Es liegt in der Natur der Sache, dass bei HSM die Informationsspeicher schneller voll und die Akkus schneller leer sind. Das hat jedoch nichts mit der allgemeinen Konstitution, einer psychischen Schwäche oder gar Krankheit zu tun!
Von außen betrachtet scheinen HSM zwar weniger belastbar, von innen betrachtet sind sie wahre "Lastenträger", Diese Komplexität und Stärke des Innenlebens wird von vielen hochsensiblen Menschen als Reichtum empfunden.
Ich bezeichne Hochsensibilität gerne als Wahrnehmungsbegabung. Hochsensible haben einfach feine Antennen und "sehen" oder fühlen Dinge, die für ihre Mitmenschen nicht vorhanden sind.
Viele haben Vorahnungen (Präkognitionen), die später ähnlich auch eingetreten sind. Diese haben sie schon als Kinder und legen sich selbst eine gewisse Verantwortung dafür auf. Mache verbieten sich selbst, zu "sehen" oder zu "träumen", weil sie Angst haben, dass das, was sie sich angeblich ausdenken später wirklich passieren wird.
Manche hochsensible Kinder, Jugendliche oder Erwachsene sind hoch empathisch und können fühlen, was in anderen Menschen vorgeht. Auch zu Tieren oder Pflanzen (der Natur) können sie einen besonderen Zugang haben.
Manchen Hochsensiblen ist es ein tiefes Bedürfnis anderen zu helfen. Sie können es kaum ertragen, wenn ein Lebewesen leidet. Große Gewissenhaftigkeit, bis hin zum Perfektionismus, begleitet viele Sensible, denn sie haben einfach ein Gespür dafür, wenn etwas nicht in Harmonie ist.
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Hochbegabung und Hochsensibilität sind zwei verschiedene Konzepte, die sich auf unterschiedliche Aspekte der menschlichen Wahrnehmung und Intelligenz beziehen.
Es ist möglich, dass eine Person sowohl hochbegabt als auch hochsensibel ist, aber es handelt sich dabei um unterschiedliche Phänomene.
Hochbegabung bezieht sich auf Menschen, die einen außergewöhnlich hohen Intelligenzquotienten (IQ) oder herausragende Fähigkeiten in bestimmten Bereichen haben.
Hochbegabte Menschen haben in der Regel einen IQ von 130 oder höher und zeichnen sich durch schnelles Denken, Problemlösefähigkeiten und kreatives Denken aus. Sie können in verschiedenen Bereichen, wie Mathematik, Sprachen, Musik oder Kunst, außergewöhnliche Leistungen erbringen.
Hochsensibilität, auch als hohe sensorische Verarbeitungssensibilität (HSP) bekannt, ist ein Persönlichkeitsmerkmal, das etwa 15-20% der Bevölkerung betrifft.
Hochsensible Menschen nehmen sensorische Reize intensiver wahr und sind empfindlicher gegenüber Umweltreizen, wie Licht, Geräuschen oder Gerüchen. Sie sind in der Regel tiefer berührt von Emotionen, bei sich selbst als auch bei anderen, und neigen dazu, sorgfältiger und gewissenhafter in ihrer Herangehensweise an Situationen zu sein.
Eine Person kann sowohl hochbegabt als auch hochsensibel sein, was zu einer einzigartigen Kombination aus kognitiven Fähigkeiten und emotionaler Wahrnehmung führen kann.
Solche Personen können besondere Herausforderungen in Bildungseinrichtungen oder im Arbeitsumfeld haben, da sie möglicherweise Anpassungen benötigen, um sowohl ihre intellektuellen Bedürfnisse als auch ihre erhöhte Sensibilität zu berücksichtigen.
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